Das Gedicht der Literaturtage Mals 2012
— Literatur an der Grenze —
Insichausmirherausgewagt
Sag, Herbert,
hast du Mut?
Lass uns in Verbindung treten,
Liebe ist keine Barriere.
Atemlos entkomme ich dem Stillstand,
spüre erst in der Sonne die Wurzelkraft.
Der Kampf versiegt im Atem.
Unverbindlich Luft und Wasser kosten.
Die Irritation mit Feuer verbrennen und mit Erde begraben.
Libertà infinita in Gedanken.
Die Spurrille sagt, ich bin.
Sie sagt: Ogni momento che incontro e ricerca.
Ich laufe über die Grenzen in den Wonnenaufgang,
und weiß plötzlich, was es heißt, was es bedeutet:
Der Scherz, der Verdunstung.
„Du“, sagt mein Bauchgefühl, „es ist ok.
Lass die Lebenssünde, Sünde sein,
werde zum Baum der Erkenntnis und beiße nicht in den Apfel.
Du bist ein Wunder!“
Die Wut schlängelt sich windhalich davon.
„Sag Nein zur Endlichkeit,
atme!“
Die Haut ist Liebe, Freiheit ist sie.
Die Schwerter, die das Kind ausgräbt,
riechen plötzlich nach Pfirsich, aller Ernst weicht der Zärtlichkeit.
Ein Amen umschließt mich glitzernd.
Meine Mutter singt aus der Vergangenheit
„Mei Tschurele, mein rutschlts Palapirl.“
Wärme überflutet meine Gedanken,
Gänsehaut sprengt mein Vorstellungsvermögen.
Io sono qui e altrove.
Das Leben sehen, ohne Worte besser verstehen,
steinweich werde ich mit dem Licht der Zufriedenheit.
Die Liebe tätschelt mir lächelnd auf den Popo!
Sie lehrt mich: In Liebe loslassen,die Spiritualität des Ortlers spüren,
Berlin, ab-laden, mir sagen: Lissy tanzt sich.
Weg mit aller Ambivalenz,
„Hier ist Zärtlichkeit für dich“,
sagt meine Haut, mein Sensor zur Seele.
„Kultur ist künstlich?“, fragt mich meine große Schwester.
Ich sage fine!!
Sie ist Schöpfung.
Sie ist Zeit.
Erfunden, sage ich, mit Gänsehaut.
Aber Sehnsucht bleibt sie.
„Fett“ gedruckt sind die Worte, die die Teilnehmer der Performance auf Lissys nackten Körper geschrieben haben.